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Spielwertung in der Landesliga - EC Bärlin neuer Berliner Meister 2009/2010

Ein Spielerwechsel sorgt in der Landesliga für Chaos. Denn das Halbfinale zwischen FASS und dem SCC sowie das Finale wurden nachträglich gewertet.


Grund für die Wertung ist der Einsatz von Nicolai Tittus bei FASS. Dieser war zum Zeitpunkt des Halbfinalspiels gegen den SCC am 20.03.2010 nicht spielberechtigt, da sein Spielerpass erst nach dieser Partie ausgestellt wurde. Am 29.04.2010 erfolgte durch den BEV eine entsprechende Wertung vom Halbfinale sowie dem Finalspiel von FASS gegen den EC Bärlin. FASS legte gegen diese Wertung Einspruch ein. Begründet wurde dieser damit, dass dem Verein mündlich mitgeteilt wurde, dass Tittus spielen dürfe. Außerdem sei die Wertung eines Spiels nach Saisonende nicht möglich.Nun beginnt das Chaos erst richtig. Denn ein Einspruch kostet natürlich Geld, welches entsprechend bis zu einem bestimmten Zeitpunkt an den Berliner Eissportverband überwiesen werden muss. Leider ging das Geld nach Ende der Einspruchsfrist am 14.05.2010 beim BEV ein, ein Einspruch gegen die Wertungen gegen das Halbfinals und damit verbunden natürlich auch das Finale, war somit nicht mehr möglich. Unabhängig davon hat die zuständige Kommission des BEV den Einspruch bearbeitet. Ergebnis: Laut §17 der Satzung des DEB geht eine Wettkampfsaison vom 01.06. eines Jahres bis zum 31.05. des Folgejahres. Eine Wertung der Spiele ist in diesem Zeitraum also zulässig. Das macht auch Sinn, denn es könnte ja passieren, dass ein Verein in einem Finale versehentlich einen gesperrten Spieler einsetzt.


Doch auch um den Wechsel von Nicolai Tittus gibt es einigen Wirbel. Am 27.01.2010 beantragte FASS den Spielerpass. Warum es dann allerdings fast zwei Monate dauerte, bis FASS den Pass bekam, ist nur schwer nachzuvollziehen. Sein alter Verein, der ECC Preussen Juniors Berlin, verweigerte zwar zunächst die Freigabe, das dürfte normalerweise aber nur 14 Tage gehen. Dann könnte der neue Verein eine Freigabe von Amts wegen beantragen. In dieser Angelegenheit haben die Berliner Vereine in den letzten Jahren reichlich Erfahrung gesammelt und allein nach der Androhung eines solchen Verfahrens in der Vergangenheit sofort reagiert. Selbst wenn es möglicherweise um Ausrüstungsgegenstände gegangen ist, die der ECC noch vom Spieler zu bekommen hatte, sollte so etwas doch schnell zu erledigen sein. Der Wechsel selbst wäre dann im ungünstig(st)en Fall innerhalb von vier Wochen über die Bühne gegangen. Aber warum wurde der Spieler dann erst am 11.03.2010 vom alten Verein freigestellt? Warum dauerte es noch weitere zwei Wochen bis zur Ausstellung des neuen Spielerpasses? Hier schieben sich FASS und die Passstelle gegenseitig den schwarzen Peter zu; eine gewisse Teilschuld kann sich aber aller Wahrscheinlichkeit nach jede der beteiligten Parteien an das Revers heften und "das Zeigen mit dem Finger" auf den anderen dürfte in der momentanen Situation auch nicht besonders förderlich im Hinblick auf eine weitere Zusammenarbeit zwischen den in diesem Fall involvierten Vereinen und Verbänden sein.


Am 01.07.2010 wurde dann auf einer Kommissionssitzung von den anwesenden Vereinen einstimmig beschlossen, dass es bei der Wertung bleibt. Das Halbfinalspiel FASS - SCC vom 20.03.2010 wird für den SCC gewertet. Der ASC Spandau auf Platz 3 gesetzt, FASS auf Platz 4. Der EC Bärlin ist neuer Berliner Meister der Saison 2009/10, der SCC ist Vizemeister. Zwar hätte das Finale auch zu Beginn der neuen Saison neu ausgetragen werden können, darin sahen die Beteiligten jedoch keinen Sinn. Nun müssen "nur noch" Pokale und Medaillen ausgetauscht werden.


Eine tolle Landesligasaison bekommt damit nachträglich einen faden Beigeschmack und es bleibt zu hoffen, dass diese Entscheidungen keinen negativen Einfluss auf die neue Spielzeit haben werden. Denn das hätte die Liga nicht verdient.
 

Quelle: 
Radio Eiskalt