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Eiskalt vor Ort: Bestandsaufnahme am P9

Kommenden Sonntag wird im Berliner Olympiastadion mit der Partie Deutschland gegen Kanada die Frauenfußball-WM eröffnet. Bis dahin sollte die neue Eissporthalle in der Glockenturmstraße fertig sein. Dass dies nicht der Fall sein wird, ist bekannt, nur was für ein Anblick wird den Besuchern einzigen WM-Spiels in Berlin zugemutet?

 

Fertig ist hier noch nichts, aber die Nerven der für den Bau verantwortlichen Personen scheinen im besten Zustand zu sein, gejammert wurde jedenfalls noch nicht. Das, was von der Halle zu sehen ist, ist teilweise noch mit einem Gerüst versehen, aber vielleicht verschwindet dieses ja noch bis zum Wochenende. Dann allerdings würde auffallen, dass die Fassade immer noch nicht fertig ist. Auch am Dach muss noch einiges geschehen, aber das fällt nicht allzu sehr auf. Dafür fällt am später halboffenen Teil auf, dass noch viel zu tun ist. Noch schlimmer sieht es außerhalb der Halle aus. Hier sollen ja Parkplätze, z.B. für Busse und Mitarbeiter entstehen. Momentan gleichen diese Abschnitte eher einer Sandgrube. Und somit wird auch der Bauzaun noch eine Weile erhalten bleiben.

 

Die Besucher des WM-Spiels müssen also den Anblick einer Baustelle ertragen. Aber mal ehrlich, was ist schlimmer? Der Blick auf einen entstehenden Neubau oder der Anblick auf den Zerfall einer ehemaligen Sehenswürdigkeit? Den nämlich müssen Besucher von Messen in Form der Deutschlandhalle seit Jahren ertragen. Hier wurden inzwischen bei dem mit Fenstern versehenden Abschnitten schwarze Fangnetze angebracht. Die mit dem Abriss beauftragte Firma beginnt jetzt damit, das Halleninventar auszubauen. Danach wird dann eine Spezialfirma das Gebäude, bzw. was davon übrig ist, auf eventuell verbaute Schadstoffe, wie z. B. Asbest, untersuchen und diese entsorgen. Dann kann Berlins ehemaliges Denkmal endgültig vom Taumel in Richtung Ruine erlöst werden.

Apropos „erlöst“ ... ob Berlins Eissportler im Spätsommer, Frühherbst oder doch erst im tiefsten Winter durch die Inbetriebnahme von P9 vom Eischaos erlöst werden und wenigstens wieder Bedingungen vorfinden wie bis zur Saison 2008/09, kann noch nicht gesagt werden. Aber es wird noch mehr zum Thema zu lesen geben - versprochen.

Quelle: 
Radio Eiskalt